über die Menschen, die aus Afrika, dem Nahen Osten oder dem früheren Jugoslawien stammen und bei uns Zuflucht suchen. Unser Feindbild ist nicht nur der Islamismus, sondern der Islam überhaupt. Dieser sei kriegerisch, beanspruche die Weltherrschaft und unterjoche die Frauen.

Und das Christentum? Wie viele Kriege, lange und blutige Kriege, ereigneten sich im Namen Jesu Christi? Mit Gott auf den Lippen bekämpften die christlichen Eidgenossen andersgläubige Völker, raubten sie aus, brandschatzten sie und vergewaltigten ihre Frauen. Vor kaum hundert Jahren kaufte ein Katholik nur beim Katholiken und ein Protestant nur beim Protestanten. Während der Reformation wurden katholische Kunstgegenstände vernichtet und Kirchen geplündert. Den Frauen geschah unsägliches Unheil.

Insbesonder​e bei den drei grossen monotheistischen Religionen und den sich von ihnen ableitenden Konfessionen und Sekten dient die Bekehrung zum rechten Glauben der Rechtfertigung für Verstösse gegen das Gebot „Du sollst nicht töten“. Religionskriege gab und gibt es dort, wo Religionen von sich behaupten, die einzige und wahre Religion zu sein und den einzigen und wahren Gott zu besitzen. Christliche Eiferer, Missionare, versuchten, Naturvölker zu bekehren, und zwar unter dem Namen „Heidenmission“.

Die Kappeler- (1529-31) und Villmergerkriege (1656 und 1712) sowie und der Sonderbundskrieg (1847) wurden in der Eidgenossenschaft aus Glaubensgründen geführt.

Warum bekämpfen sich Religionen und predigen Hass anstatt Liebe? Auch bei Glaubensträgern geht es nur um Macht und Geld. Keine Religion ist besser als die andere, da alle denselben Ursprung haben. Der Ursprung liegt beim Menschen selbst: Viele Menschen brauchen Richtlinien, Gesetze, Gebote und Verbote und einen Gott, Allah oder JHWH, der ihnen Verantwortung abnimmt. Soll doch jeder seinen eigenen Gott haben und jene, die einen anderen haben, in Ruhe lassen. Wenn Götter Götter wären, würden sie andere Götter neben sich dulden.

Für diesen Text wäre ich in der alten Eidgenossenschaft wegen Blasphemie mit dem Tod auf dem Scheiterhaufen gebüsst worden.

Für diesen Text würde ich in einigen muslimischen Ländern wegen Apostasie zum Tode verurteilt, obwohl man den Frauen die Apostasie gar nicht zutraut.