13. März 2024 Doris Schöni

Beim Versuch, mich beim Swisscom-Shop in Münsingen über einen sehr unangenehmen Telefon-Verkäufer zu beschweren, bin ich unsanft in der heutigen Geschäftswelt gelandet. Nicht nur gibt es keine Kategorie, in der ich mich verständlich (auf Deutsch, Französisch oder Englisch) machen könnte. Ohne eine Firma (ja Firma, nicht etwa Universität, Bibliothek, Schule, etc.) gibtr es mich nicht. Ich, eine Firma. Und meine Funktion in dieser angeblichen Firma ist sehr entcheidenden. Ohne in der Geschäftsleitung zu sitzen, werde ich überhaupt nicht wahrgenommen. Und alle diese malochenden Würstchen ohne Zugehörigkeit zur Geschäftsleitung, was ist mit denen? „Oh my God“, würde eine Frau von heute…

13. März 2024 Doris Schöni

wird mich auf ewig an das Frühjahr 2024 erinnern. Frühjahr der Krankheit, Frühjahr des Scheiterns, Frühjahr meiner ersten Resignation. Bis dahin war mir die Erkenntnmis alt zu sein, nie in den Sinn gekommen. Ich fühlte mich jugendlich, deshalb traute ich mir viel zu vieles zu. Dann holte mich die Wirklichkeit ein. Ich war bei beinahe tausend Blogs angelangt, mit einer mässigen Zahl von sogenannten Followern. Jene, die ich gerne unter ihnen ausgemacht hätte, waren nicht dabei und für mich selbstverständlich nicht darauf hingewiesen worden. Mit Blogs hausieren gehen? Wer darauf erpicht sein sollte, findet die entsprechende Adresse. Offenbar ist das …

7. März 2024 Doris Schöni

 Scarlattis Klaviersonaten gehörten dazu, bedingten sie. Sie sind schwer zu trennen, diese Tage – des Zorns und der Trauer. In wenigen Stunden mehr erlebt und erlitten als je zuvor. Für einmal, für das erste Mal überhaupt, nicht nur eine Schlacht, sondern einen ganzen Krieg verloren. Noch grossmundig vor ganz kurzem erklärt, ich verliere nur Schlachten. Den schlimmsten Krieg verliert man gegen sich selbst. Der Mensch wähnt sich unverwüstlich zu sein. Er überzeugt sich täglich davon. Er beschwatzt sich. Er blufft. Er betrügt sich. Er verpfändet sich. Und ist nicht imstande, sich zurück zu kaufen. Der Mensch verschuldet sich gegen sich…

3. März 2024 Doris Schöni

„Fussball ist meine Welt“ ist ein Fussballfan überzeugt und spricht diesen Satz wie ein Glaubensbekenntnis aus. Fussball: Zweimal 12 respektiv 24 Beine, die einem Ball nachrennen. Ein Spiel. Ein Sport. Mitunter ein Krieg. Der Biererenst, den der Fussball verströmt, ist zum Lachen. Ganze Nationen beben. Dieser sogenannte Sport generiert Milliarden. Dollars. Wie kann man auch nur einen Rappen für dieses langweilige Spiel auslegen Jeder einigermassen angepasste Jugendliche knallt Bälle gegen eine Garagentür. Die Fussballer sind Heldern, Nationalhelden, verdienen sich mit etwas Ball herumschieben dumm und dämlich. Je blöder, umso besser sind sie. Es ist nicht an ihnen, Strategien auszuknobeln, dafür…

2. März 2024 Doris Schöni

Bis dahin kannte ich das Wort Rhythmus vor allem aus der Musik. Jetzt benütze ich es nur noch in der Medizin. Der Rhythmus vom Essen und Erbreche steht mir nun am nächsten. Seit Wochen hatte ich die Gelegenheit, mich an ihn zu gewöhnen und nun ist er mir Überdruss geworden. Keiner, der eine solche Krankheit je erlebt hat, kann sich das wirklich vorstellen. Eine Triologie: Hunger, Essen, Übergeben oder eher: Kohldampf, Fressen, Kotzen und wieder Hunger, Essen, Übergeben wieder und wieder bis zur Bewusstlosigkeit. Vor zehn, nein vor zwei Jahren hätte ich viel gegeben, solch ein Syndrom zu haben. Abnehmen,…

1. März 2024 Doris Schöni

Er lebt noch immer, der Kuhhirte aus Ekuador. Er hat eine wundersame Entwicklung durchgemacht und ist an ihr gescheitert. Ein modernes Schicksal, hätte es sich in der alten Welt abgespielt. Also: Es war einmal ein Kuhhirte in den Bergen von Ekuador. Er schlurfte mit hängendem Oberkörper zwischen Kuhstall und Weide. Er sass zu unterst am Tisch mit den anderen Zöglingen und manch einer stahl ihm das Brot aus dem Teller. Er hatte eine Sprache, die niemand verstand, es war die Bilderesprache. Der Leiter der Stiftung beobachtete, wie Juan, so heisst der Kuhhirte, mit einem Stöckchen abstrakte Figuren in den Sand…

28. Februar 2024 Doris Schöni

Soeben komme ich von einer Schokoladenorgie. Orgie: ich habe viel der süssen Pracht gegessen. Bereits am Nachmittag frass ich im Eiltempo drei wundervolle Pralinés aus der Küche des Lindenhofspitals, präsentiert zu jedem Zvieri vom Zvierimann, der aber auch als Wäschemann beschäftigt ist, aber diesen Dienst etwas vernachlässigt: Ich habe ihn schon dreimal gebeten, schmutzige Wäsche abzuholen, leider ohne Erfolg. Er schlug mir einen Tausch gegen die gewaschenen Wäsche vor, vergass ihn jedoch. Es ist angenehmer als Schoggimann unterwegs zu sein. Mein Blutzucker ist dabei wohl wieder übermassen angestiegen, so dass ich mit Insulin wieder herunter gespritzt werde. Aber vielleicht hilft…

19. Februar 2024 Doris Schöni

Swisscom Shop in Münsingen. Die Mitarbeitenden sind immer sehr hilfreich und freundlich. Die meisten sind sehr jung. Einer dieser jungen Mitarbeiter versuchte mit einer grossen Hartnäckigkeit, mir ein neues i-phone zu verkaufen, da meines „schon“ zweijährig ist. Er wiederholte emsig, was ihm eingetrichtert worden ist, einen Kunden zum Kauf eines neuen Handys zu überzeugen. Er pedigte, pries die Vorteile der neuen Handies, die man nur noch selten aufladen müsse, was doch ein grosser Gewinn bedeuten würde. Meine Argumente, mein (altes!) Handy genüge mir vollkommen, wischte er mit vielen Worten weg. Seine einstudierten Tiraden gingen mir allmählich auf die Nerven. Ich…

11. Februar 2024 Doris Schöni

  Bedeutung: Transhumanismus kommt aus dem Lateinischen trans = jenseits, über, hinaus und humanus = menschlich, ist eine Denkrichtung, welche die Grenzen menschlkicher Möglichkeiten, sei es intellektuell, physisch oder psychisch, durch den E insatz technologischer Verfahren erweitern will. Die Interessen und Werte der Menschheit werden als „Verpflichtung zum Fortschritt“ angesehen. Innerhalb des transhumanistischen Denkens gibt es eine Vielzahl von Meinungen; viele der führenden transhumanistisch Denkenden vertreten Ansichten, die ständig überarbeitet und weiterentwickelt werden[16] – dabei lassen sich Unterströmungen ausmachen, die in der Realität aber selten eindeutig voneinander abzugrenzen sind: Demokratischer Transhumanismus: Eine politische Philosophie, welche liberale Demokratie, Sozialdemokratie und Transhumanismus…

9. Februar 2024 Doris Schöni

Seitdem mir meine Blase aberkannt wurde, leide ich an entsetzlichem Durst. Ich bin immer durstig. Oftmals scheint mir, ich müsste das Mittelmeer austrinken. Ich trinke Fruchtsäfte literweise. Sie müssen immer eiskalt sein. Ich bin ein Eis-Junky. Meine Eismaschine läuft Tag und Nacht. Trotz der unendlichen vielen Süssgetränke bleibt mein Blutzuckerspiegel stabil. Mein Durst ist meist ungestill, ob ich nun Drachenfrucht- oder Guanabanasaft trinke. Auch Mineralwasser muss eiskalt sein. Obwohl ich dauerend friere, trinke ich schon hin und wieder heissen Schwarztee. Meine fehlende Blase hat ja nicht nur meine Nahrungsgewohnheiten verändert, sie hat auch das Vergnügen an Espressi vergällt. Zwar war…