Nicht-Wissen, Halbwissen, approximatives Wissen, da man ja alles auf dem Handy nachschlagen kann, liegt im Trend. „Coole“ schämen sich der Wissenslücken nicht, wie gesagt, ist ja alles auf dem Handy herauszufinden.
Und was nicht herauszufinden ist? Dann befragt man erst einmal die „Kollegen“, dann jene im Sportklub, am Stammtisch, den Lehrmeister, die Freundin. Damit entgeht man keiner Beeinflussung, im Gegenteil, man wird beeinflusst, wobei die geschicktesten Beeinflusser Glauben finden. Die Demagogen frohlocken über die leichten Opfer, die sie an Land gezogen haben. So akquirieren sie Mitglieder für ihren Verein, ihre Partei, ihre Interessengemeinschaft, ihren Klub, ihre Genossenschaft usw. Der Nichtwissende muss, vielleicht contre-coeur, jemandem glauben. Welche Wahl trifft er? Steht sie im Zuammenhang mit seinem familiären und schulischen Hintergrund, entscheidet er sich für jene, die ihm eine politische Heimat vermitteln? Oder glaubt er jenen, die die grösste Zustimmung finden?
Im Übrigen: und was, wenn das Handy aussteigt oder Sturmböen Kabelmasten fällen? Wer hat denn schon schwere Lexikon-Bände zu Hause, diese hat man doch schon lange entsorgt? So muss man eben glauben … .