Es herrscht Krieg in Europa. Wiederum zettelt ein psychisch Kranker einen Krieg an. Tausende von Männern greifen zu den Waffen. Warum weigern sie sich nicht? Soldaten werden als tapfer und mütig gelobt, sind aber imgrunde autoritätsgläubig und feige.
Der Hamburger Designer Johannes Hartmann machte die pazifistische Parole „Stell Dir vor, es ist Krieg, und Keiner geht hin“ 1981 bekannt. Dieses Graffito gehört zur Friedensbewegung wie die weisse Taube auf blauem Grund. Vierzig Jahre später schläft dieses Zitat wohl noch immer im Geist von älteren Menschen, aber wurde es je angewandt?
Unveröffentlichtes Material über den Zweiten Weltkrieg wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion (1991) in russischen Archiven entdeckt. TV-Dokumentationen brachten dieses schriftliche und photographische Material – im Zusammenhang mit dem „Unternehmen Barbarossa“, Deckname des nationalsozialistischen Regimes für den Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 – an die Öffentlichkeit. Der deutsch-sowjetische Krieg kostete das Leben von ca. einer Million (500’000 Sowjets und 500’000 Deutschen) Soldaten. Die authentischen Bilder dieses Krieges müssten eigentlich jedermann vor jeder kriegsähnlichen Handlung abschrecken. Die Tausenden von zerfetzten, erfrorenen und verhungerten Uniformierten im Schnee der riesigen, russischen Feldern beeindrucken zutiefst. Die deutschen Aggressoren überlebten körperlich und seelisch die Hölle von Stalingrad dank Alkohol und Drogen (Metamphetamin Pervitin).
Von Männern geführte Kriege lösen in Armeen eine unverständliche Verrohung und Brutalität aus.. Viele Mitglieder der SS und Angehörige der Wehrmacht waren jung, seit der Jugendzeit überflutet von der nazionalsozialistischen Propaganda, ehrgeizig und abenteuerlustig. Diese jungen Männer waren wild auf Auszeichnungen wie das silberne Kreuz. Je brutaler sie waren, umso schneller wurden sie ausgezeichnet. Mit Auszeichnungen war ihnen eine erfolgreiche Karriere bei den Nazis garantiert. Wie war es möglich, dass Konzentrationslager-Verantwortliche ein Kleinkind erschlugen und eine Stunde später ihre eigenen Kinder in die Arme schlossen? Und wie war es möglich, dass Soldaten Tausende von Juden erschossen und sich anschliessend mit Prostituierten verlustigten?
Kein Tier tötet ein anderes, weil es fliegt, anstatt zu gehen oder ein andersfarbiges Fell aufweist. Soldaten töten nicht aus Hass, sondern weil man es ihnen befiehlt. Warum weigert sich kein Russe, in den Krieg zu ziehen? Dass sich die ukrainische Bevölkerung mit Waffen wehrt, ist ihr zuzubilligen, obwohl … ..
Pazifismus ist nur ein Wort, ein Lippenbekenntnis in wirtschaftlich fetten Jahren. Die mit „Peace“ beschrifteten Fahnen wehen von vielen Balkonen. Würden oder werden diese Menschen den Slogan „Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“ skandieren und sich aus dem Teufelskreis der propagierten „gerechten“ Kriege ausklinken?
Es gab schon Vorschläge, Konflikte mit sportlichen Leistungen zu lösen, anstatt Millionen von Soldaten in den Krieg zu beordern. Stellen Sie sich vor, dass sich die üblichen „Fussballkriege“ in Fussballfrieden verwandeln würden.