Von 1933 an verwandelte Reichsführer Adolf Hitler die Demokratie in Deutschland in eine Diktatur. Hunderttausende seiner Anhänger versammelten sich bei Hitlers Reden und jubelten ihm zu, darunter sehr viele Frauen. Nach dem 2. Weltkrieg befassten sich etliche klüge Köpfe zu ergründen und zu erklären, warum die Nationalsozialisten eine derartige, fast religiöse Verehrung für den „Führer“ hatten. Wäre das heute wiederholbar?
Die Umwandlung von einer Demokratie in eine Diktatur vollzog sich zur Hitlerzeit in einem Rekordtempo. SA und SS hatten den Ruf, Schlägertruppen zu sein, und gerade diese Mentalität galt es, zu verändern, was auch gelang. Die mit viel Pomp und Propaganda durchgeführten Grossveranstaltungen erfreuten die Bürger. Warum aber lachten die Teilnehmer nicht über die Nazi-Schreihälse und verspotteten sie? Wie nur konnten die geschrieenen Vorträge Hitlers, Goebbels und Görings usw., die mit opernhafter Gestik ins Hysterische kippten, von den Zuschauern ernst genommen werden? Wie war es möglich, in kurzer Zeit ein Regime des Schreckens aufzubauen? Man muss annehmen, dass es in der Natur des Menschen liegt, sich wankelmütig und opportunistisch einem neuen Regime zu unterziehen, besonders, wenn dieses auf autoritären Grundfesten basiert. Wenn man heute Hitler und Goebbel am Rednerpult vorgesetzt bekommt, drängt sich eine Assoziation mit Schwänken auf, die von Hanswürsten beherrscht werden. Und diese Hanswürste sind für den Tod von Millionen von Menschen verantwortlich.
Beim Geschrei der Neo-Nazis ist man sich nicht sicher, ob ein solches Regime nicht wiederholbar wäre.