Die Stammtischler sitzen beim Feierabendbier, viel Feierabendbier und quatschen über Fussball. Alle applaudieren als einer lautstark verkündet: „Und diese verdammten Moslems, die wiederum nicht gesungen haben“. Am Nebentisch schüttelt eine ältere Frau wild ihren Kopf und bemerkt schneidend: „Diese Hymnensingerei ist doch ein alter Zopf, der aus der Zeit der Entstehung von Nationalstaaten stammt. Wenn sie schon singen müssen, so das Chanson von Jacques Brel, „Les bourgeois sont comme des cochons …“. Die Stammtischler verstummen, ihre Blicke verraten Mordlust, aber sie suchen keinen Streit. Fortan quasseln sie über Autos.
Das ist wieder einmal ein typischer Doris-Angriff auf das hiesige Volk, die einfachen Leute – meist Männer – die nach Feierabend am Stammtisch quasseln. Kann man tun, aber bedenke, liebe Doris, dass in andern Ländern und Kulturen genauso einfach und ungebildet geschwatzt wird, wenn ein paar Männer zusammen sitzen. (wie es bei den Frauen ist, weisst Du besser als ich)
Doch wenn ich mir das öde, leere und blöde Geschwätz von Juden und Muslimen in Jerusalem vorstelle (ich gehe da von einem kürzlich erschienenen Artikel aus, der beschrieb, wie Huden und Muslime in dieser sog. heiligen Stadt sich seit ewig darüber streiten, wer wo hintreten, beten und pissen darf) …
da lobe ich mir Fussball und schöne Autos, falls es wirklich solche sind. Gute Nacht. Und übrigens bin ich mit Jacques Brel auch nicht ganz einig, wenn er sagt, „les bourgeois sont comme les cochons“…… denn les cochons ne sont pas comme les bourgeois – nein – sie werden gequält, schlecht gehalten, eingesperrt, 10 Tiere auf 10 m2, also viel weniger als im sozialen Wohnungsbau, der Dir so sehr am Herzen liegt…und dann werden sie einfach hingerichtet, also geschlachtet. Deshalb gehe ich nie ins Schlachthaus-Theater, bis sie den Namen ändern.