Der Tessiner Sergio Ermotti wird als Überbanker gefeiert und mit Lorbeerkränzen zugedeckt. Leider hat er es versäumt, als Vorbild neue Wege in der Bankerwelt zu beschreiten, was indirekt das Image der Grossbank ubs aufbessern würde: Er, der von der ubs Millionen Franken von Boni einkassiert hat, hätte die neue Herkulesarbeit ohne jegliches Gehalt und Boni antreten müssen.
Im kapitalistischen Dunstkreis der Geldinstitute ist eine unbezahlte Arbeit per se wertlos. Deshalb liegt sie ausserehalb der Vorstellungen von Bankenbossen. Es kommt ihnen auch nicht in den Sinn, dass eine solche Einstellung das Vertrauen in die Bank stärken würde. Und Herr Ermotti braucht ja nicht wieder ein Millionengehalt, um überleben zu können. Eine weitere Möglichkeit wäre die Verlautbarung gewesen, er stifte sein Gehalt einer karitativen Institution. Es herrschte absolutes Stillschweigen über die Entlöhnung von Sergio Ermotti. Diese Intransparenz ist bankensystemisch. Selbst die Mitarbeitenden, die allenfalls wegen Synergien entlasssen werden, leiden unter dieser lntransparenz.