Soeben habe ich die Definition meines ständigen Verschiebens unangenehmer Tätigkeiten auf Wikipedia gelesen, bin erschrocken, doch irgendwie auch erleichtert. Mein Verhalten, heute den am Boden liegenden Kleiderberg in meinem Schlafzimmer, das morgen möglicherweise von drei Arbeitern betreten wird, zu entsorgen, war und ist sehr typisch für eine an Prokrastination leidende Person. Was ich alles vorgeschoben habe! Und nun um 04.45 Uhr höre ich lieber Musik und schreibe einen Blog, anstatt aufzuräumen. Jetzt ist es ohnehin zu spät. Vielleicht gelangen die Arbeiter ja mit einer Leiter aufs Dach. Ich durchschaue mich schon lange, habe meine Aufschieberei nicht als Krankheit, sondern als Originalität oder Faulheit beurteilt. Warum ich so bin – im Unterschied zu meiner Schwester – ahne ich lediglich. Sich wiederholende Tätigkeiten langweilen mich und bewirken ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Ein Gefühl wie ein Gummiband, das mich immer wieder zurückreisst. Die Dualität von Zurückreissen und schlechtem Gewissen gibt ja auch kein angenehmes Gefühl. Aber konnte ich einmal das Aufschieben erfolgreich besiegen, war ich nach der unangenehmen Aufgabe leicht, erleichtert, stolz wie ein Pfau und musste mein Meisterstück überall erwähnen, um gelobt zu werden, Lob so leicht wie ein Luftballon, denn wer rühmt sich und lässt sich rühmen für eine Hausarbeit? Ja, das ist es auch, diese Verachtung für Hausarbeit (und natürlich für jene, die sie gerne verrichten). Gibt es dafür einen latenischen Ausdruck?
Haben Sie einen Anflug von Prokrastination so lesen Sie den ganzen Wikipedia-Artikel über dieses Thema, oder sollte Ihnen eine Person mit dieser Krankheit auf die Nerven gehen, so würden Sie beim Lesen Verständnis für sie aufbringen.
Prokrastination (vom lateinischen Substantiv procrastinatio („Aufschub“, „Vertagung“), das zusammengesetzt ist aus dem Präfix pro- („vor-„, vorwärts-“) und dem Substantiv crastinum,-i („morgiger Tag“; vgl. das Adverb cras = „morgen“)), auch „extremes Aufschieben“, ist eine pathologische Störung, die durch ein unnötiges Vertagen des Beginns oder durch Unterbrechen von Aufgaben gekennzeichnet ist, sodass ein Fertigstellen nicht oder nur unter Druck zustande kommt. Das Gegenteil der Prokrastination ist die Präkrastination.
P.S. Ein Arbeiter kam zu früh und behob das Problem in fünf Minuten ohne auch nur einen Blick auf den Kleiderberg werfen zu können. Die Prokrastination hat in diesem Fall obsiegt.

„Morgen morgen nur nicht heute sagen alle Faule Leute “ ? Oder vieleicht “ alle Klugen Leute “
Es ist mir egal. als ein vielleicht nicht Fauler und Wen auch nicht sehr kluger aber kein Dummer man, verschiebe ich was ich nicht dringend machen muss. Ja ich sorge das meine Erber und nach kommer auch von meinem Nachlass genießen…