Viele Menschen sehnen sich nach dem Mittelalter, suchen irgend welche Wurzeln in einer vermeintlich heilen (gesunden) Welt, sind aber nicht imstande, sich über dieses Mittelalter zu informieren. Sie vermuten, romantisieren, erfinden. Ebenso gut könnten sie eine andere Epoche auswàhlen. Aber ds Mittmuauter ist Trend. Man nährt die falschen Vorstellungen mit falschen Vorstellungen, betrachtet keine Bilder aus zeitgenössischen Schweizer und Berner Chroniken, in denen ein reiches Bildmaterial vorhanden ist. Diese Chroniken sind als Faksimile auf oneline Plattformen abrufbar. So stürzen sich die vermeintlichen Adepten in fantastische Gewänder, gürten sich mit selbstgefertigten Waffen und summen Lieder jenseits von Minne und in englischer Sprache, eher Bob Dillon als Shakespeare, Guillaume de Machaut … wen? den kennen sie nicht.
Anstastt sich grün und blau über so viel verpassters Wissen zu ärgern sollte man die auf falschen Fährten befindlichen Mittelalter-Fans zu ihrer Begeisterung gratulieren. Sie begehen ja nur Geschichtsklitterung und diese gibt es seit es Geschichte gibt. Irrtümer wurden tradiert, übersetzungen missverstanden, Sprache falsch interpretiert, Zeitgeist manipuliert … Sollen sie doch ihr „Honigbier“ schürfen … .