21. Mai 2018 Doris Schöni 0Comment

In der heutigen NZZ am Sonntag befasst sich Francesco Benini mit den Fussball-Hooligans. Ob der Text ironisch ist oder sein könnte, müsste, bleibt unklar. Ist er es nicht, was ist er dann?

Man müsse den Hooliganismus konstruktiv begreifen, behauptet Francesco Benini. Der Schweizerische Fussballverband wolle der Fangewalt jedenfalls konstruktiv begegnen. Eine Arbeitsgruppe werde eingesetzt, „die bis in zehn Jahren Vorschläge präsentiert, wie die Gewalt der Hooligans zwar nicht eingedämmt, aber immerhin im adäquaten Kontext analysiert werden soll“. Exquisite Begegnung!

Der Autor ist überzeugt, dass es offensichtlich Hooligans gebe, die sich von Joseph Beuys inspirieren liessen. Joseph Beuys? Fussballfans und Kunst. Würde man in einem Berner Tram die Fahrgäste nach Joseph Beuys befragen, wären die verständnislosen „Hä?“ Legion. Dass auf dem einen oder anderen Fanmarsch durch die Stadtviertel Schaufenster in Brüche gehen, sei nicht so schlimm. Es ist schlimm. Sprayer, die sich künstlerisch betätigen und eine Botschaft unter die Leute sprayen, werden mit saftigen Bussen bestraft. Das ist wieder so typisch für dieses Land: Hooliganismus ist konstruktiv, also akzeptiert. Kunst ist subversiv, also bestrafbar und bussentauglich.

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