Die SP fordert in einer Gemeindeinitiative „Bezahlbares Wohnen in Muri-Gümligen“.
Die Initiantinnen und Initianten sind sich siher,c dass Wohnraum zu einepreisgünstiger r höhereven Gemeinschaftsleben, mehr Mitspracherecht sowie ein sozialen Durchmischung, lebendigeren Quartieren und damit zu mehr Lebensqualität führt. Die Initiative soll nachhaltig zu weniger Spekulationen, hoher Wohnsicherheit, einem aktiner Verjüngung der Bevölkerung beitragen. Zudem werden damit höhere Energie- und Umweltstandards sowie verdichtetes Bauen gefördert. Welche Verbesserung bringt das der Gemeinde? Ja, die Zahl der über 65-Jährigen ist Muri b. Bern höher als in anderen Gemeinden und Vororten von Bern. Und ja, es gibt bestimmt mehr bildungsnahe Einwohner als anderswo und auch mehr Übertritte ins Gymnasium als zum Beispiel in Bümpliz. Der Nutzen einer „höheren sozialen Durchmischung, eines aktiven Gemeinschaftslebens und des verdichteten Bauens“ ist höchst zweifelhaft. Es entspricht dem Mainstream, in Quartieren von Städten Begegnungsstätte einzurichten, Begegnungsstätte und keiner geht hin … . Man kann doch die Menschen nicht dazu zwingen – besonders bei einer „höheren sozialen Durchmischung“ – im Block mit Hinz und Kunz ein „aktives Gemeinschaftsleben“ zu führen. Was heisst denn überhaupt „lebendigere Quartiere“? Diese Forderung widerspricht der (engen) Regelung der Nachtruhe, die vielerorts für die Zeit zwischen 22 und 6 Uhr gilt. Man kann sich vorstellen, wie viele Reklamationen bei der Polizei nach 22 Uhr eintreffen würden … .
Die Initiative überspannt den Bogen, das heisst, sie diskriminiert Singles: „Übrigens: Die meisten gemeinnützigen Wohnbauträger kennen auch Regeln zur Belegung der Wohnungen. So gestatten sie z. B. nur ein Zimmer mehr als Personen, die eine solche Wohnung bewohnen. Das heisst beispielsweise, dass in einer 4-Zimmer-Wohnung mindestens 3 Personen wohnen müssen. Es werden also keine grossen Wohnungen an Einzelpersonen vermietet“. Warum wollen gemeinnützige Wohnbauträger Einzelpersonen verhindern, in grossen Wohnungen zu leben? Einzelpersonen nota bene, die übrigens die Infrastrukturen einer Gemeinde weniger strapazieren als Familien. Eine solche Freiheitsberaubung und eine solche Verweigerung des Selbstbestimmungsrechts entsprechen den Regeln einer Diktatur. Die Aberkennung einer grossen Wohnung für Einzelpersonen kommt einer Strafe gleich, der Strafe, auf das bürgerliche Familienidyll zu verzichten. Ist das nicht Nötigung?
Fazit: Die SP-Initiative ist nicht nuanciert und ein Abklatsch des augenblicklichen Trends nach Gemeinschaft und elysischem Familienleben. Warum akzeptiert die SP den etwas besonderen Status von Muri b. Bern nicht und möchte die Gemeinde nach unten nivellieren?
P.S. Mit zwei Forderungen, nämlich nach der höheren sozialen Durchmischung und nach gemeinnützigen Wohnbauträgern mit der beschränkten Zuteilung von Zimmern erweist sich die SP Muri-Gümligen mit ihrer Initiative einen Bärendienst. .Der Initiativetext hätte den Wohungssuchenden einen Anreiz geben müssen, eine Wohnung in der Gemeinde zu enem niedrigen Preis zu mieten.