Es gibt Pechtage. Tage, an welchen alles, wirklich alles schief, läuft. An einem dieser Pechtage stürzte ich in der Art der alten Menschen.
Da ich meistens zu faul bin, meine Füsse zu heben, hängte mein Turnschuh an einer Bodenplatte an, so fiel ich erst auf die Knies und dann klatschte ich aufs linke Auge. Blut tropfte auf den öffentlichen Boden, das ich schambedeckt wegwischte. Ich kam vom Arzt und kehrte schnurstraks wieder zurück zum Arzt. Dieser war glücklicherweise besetzt, so bat ich eine der Praxishilfen um ein Pflaster. Sie desinfizierte die Wunde, die nicht sehr tief war, und verklebte sie. Sie warnte mich – etwas amüsiert: „Sie bekommen ein Veilchen und das Auge schwillt an. Sollten Sie Kopfschmerzen und Schwindel bekommen, müssten Sie sich unverzüglich bei uns melden. Sie desinfizierte die Wunde und klebte ein Pflaster darauf. „Die Verletzung ist oberflächlich und muss nicht genäht werden“. Ich atmete auf, denn mein Hausarzt verbannte mich zu den Alten und wollte meine jugendlichen Aktivitäten stoppen. Er beabsichtigte, mir das Autofahren zu verbieten, angesichts meiner vielen physischen Defizite. Plötzliche Unterzuckerung, zum Beispiel. Für mich lächerlich. Hätte er mein blutendes Gesicht gesehen, hätte er triumphiert. Ein typischer Sturz eines alten, dementen Menschen. Ein typischer Sturz eines Menschen, der zu faul ist, die Füsse zu heben. Desinfiziert und verklebt ging ich einkaufen. Zu Hause besichtigte ich mein Gesicht und erschrak. Das linke Auge war fast zugeschwollen und blau unterlaufen. Ich sah aus, als hätte ich mich geprügelt. Was eher hätte sein können als einfach zu stürzen. Eine Freundin empfahl Tiefkühlprodukte, zum Beispiel ein Cold Pack. Im Tiefkühlfach des Küchenfrigos fand ich neben einem Glacencornet ein Päckchen mit Tiefkühlpralinés. Dieses drückte ich auf mein linkes Auge, was keine Wohltat war. Das kalte Päckchen begann zu tropfen, so ass ich die Pralinés, die ich aufs Auge presste. Einige Passanten schienen sie mir zu missgönnen, besonders Kinder. Das Auge besserte sich nicht und wurde immer bläuer. Abgesehen davon warern die Pralinés nicht von besonderer Qualität. Massenware aus einem Massenladen. Wohl oder übel essbar. Unbeeinflusst von einem grossen Namen.
Pechtag. Was denn sonst?
So so treffend danke einmal mehr!