3. Mai 2017 Doris Schöni 0Comment

Es war schon vor fünfzig Jahren ein Jammer: Die Bevölkerung östlich von Zürich (wobei Zürich auch dazu zählt) ist dem Französischen abhold. Auch damals standen die Menschen dieser Regionen vor einem unüberwindlichen französischen Berg und beharrten auf ihrem Dialekt bei Kontakten zu „Welschen“. Und zwar in einem Milieu, in dem die Umgangssprache Französisch war (Beispiel im Fechtsport).

Im Thurgau behaupten die Primarlehrer, ihre Schüler seien mit dem Frühfranzösisch überfordert. Der Französischunterricht müsse auf die Oberstufe, nach dem Lernen der englischen Sprache, verlegt werden. Die oberste Priorität für die vielen Kinder der Asylbewerber sei der Deutschunterricht. Bevor sie mit dem Lernen einer neuen Sprache begännen, müssten sie Deutsch in Wort und Schrift beherrschen. Wissen diese Primarlehrer eigentlich nicht, dass etliche der Asyslbewerberkinder bereits zweisprachig sind? In der Republik Kongo sprechen Kleinkinder zwei Sprachen, Lingala und Französisch. Wie wissenschaftliche Studien ergeben haben, lernen zweisprachig aufgewachsene Kinder eine neue Sprache leichter als einsprachige Schweizer Kinder. Die aufgeführte Überforderung betrifft die meisten ausländischen Schüler nicht. Der Schluss liegt nahe, dass die Lehrer überfordert sind. Sie lernten ja kaum Französisch in Mostindien. Der Thurgau war von jeher frankophob. Fürchten die Lehrer, dass sie Französisch lernen müssten, falls das Frühfranzösisch in der Primarschule beginnt? 

Vom Problem der Primarlehrer berichtet keine Zeitung. Würde es offengelegt, sähen die Abstimmungsresultate anders aus. 

 

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