Einmal mehr greift die allgemeine Meinung ein Thema auf, das nur vordergründig brisant scheint. Der Mainstream ächtet den Food Waste, also die Lebensmittel-Verschwendung. Etwas hinkt bei dieser Verschwendungsmanie: einerteils achten besonders jüngere Leute akribisch auf Lebensmittel, die möglicherweise abgelaufen und ihrer Meinung nach dann nicht mehr essbar sind, andernteils jedoch ist es für sie mittlerweile ungehörig, Lebensmittel wegzuschmeissen, auch wenn sie das Ablaufdatum kurz überschritten haben. Ein Dilemma? Oder ein Time Waste?
Eine Verschwendung, über die nie ein Wort zu vernehmen ist, betrifft die Möbel der Eltern, Grosselten,Tanten und Grosstanten sowie von weiteren Verwandten. Wenn diese Verwandten das Zeitliche gesegnet haben, Häuser und Wohnungen geleert werden müssen, stellt sich oft dieselbe Frage: Wohin mit den Möbeln, seien es sogenannt „antike“ Möbel (Google bildet unter antiken Möbeln zum Beispiel einen „Barock“-Fauteuil für 300.31 Franken von einem deutschen „Barockgrosshändler“ ab, Möbel aus der Zeit des 15.-19. Jahrhunderts scheinen Google nicht bekannt zu sein), Stil-, Art Deco-, Bauhaus-, Sproll- und Möbel-Pfister-Möbel. Viele junge und jüngere Menschen wollen das „alte Zeug“ nicht, sie bevorzugen zusmmensetzbare Ikea-Einrichtungen.
Die bittere Konsequenz: Ster um Ster werden alte Möbel aus Kirschbaum-, Nussbaum-, Fichten-, Tannen-, Eichen- und Mahagoni-Holz beseitigt, falls sich kein Antiquar oder Trödler ihrer erbarmt und sie für ein Butterbrot verhökern. Ansonsten wird das alte Mobiliar wohl verbrannt, wobei Feinstaub und Kohlenmonoxid in die Umwelt gelangen können.
Ist man umweltfreundlich, wenn man keine Esswaren vergeudet und gleichfalls umweltfeindlich, weil man die echten alten Möbel aus früheren Zeiten nicht übernimmt? Einmal mehr fehlt es an Wissen, und das Thema Umwelt wird unreflexiert von irgend einem Guru übernommen, der bestenfalls mit einer Erderwärmung seit 50 und nicht seit Milliarden Jahren rechnet.
Sind heute nicht viele Probleme kurzlebig und werden inkonsequent behandelt? Er, sie, wir, ihr, Sie sollten handeln.
Da bin ich mit Dir vollständig einverstanden. Wir leben in einer hyperkonsumierenden Zeit, wo Kurzlebigekit z.B. von Möbeln gerne in Kauf genommen wird, damit man bald wieder etwas Neues kaufen kann. Oder beim Zügeln eben alles stehen oder einfach verbrennen lassen kann.
Doch das Eine sollte man nicht unbedingt mit dem Andern vergleichen. Billigmöbel kamen auf, weil viele Leute einfach die teuren klassischen Möbel nicht vermochten. Vielleicht sollte die Möbelerbauer – man nennt sie auch Möbelschreiner – einfach wieder schöne kunstvolle, langlebige hoch qualitative Möbel zu erschwinglichen Preisen erschaffen und das billige Sortiment einfach mal weglassen. Aha, man würde dabei nichts mehr verdienen. Immer wieder geht es nur ums Geld. Foodwaste hingegen hat damit zu tun, dass viele Menschen auf Erden nichts oder wenig zu essen haben und das nimmt jetzt ständig zu.
Also ganz allgemein kein „waste“, weder food noch Möbel, noch Autos etc.