erklärte ein unbedeutender, aber umso grausamer Nazischerge im Film „Schindlers Liste“, Film, den ich zum ersten Mal von Anfang an gesehen habe.
Steven Spielbergs „Schindlers Liste“ drückt auf die Tränendrüse, wobei die Musik stark mithilft. Dennoch ist der Film trotz Sentimentalitäten und Klischees eindrücklich, berührend und er erzeugt Wut, Hass und auch Unverständnis gegenüber der Fatalität von der Seite der Juden. Warum haben sie sich nicht gewehrt? Warum haben sie sich, ohne jegliche Gegenwehr, bestehlen lassen? Sie wären ja ohnehin getötet worden, auch wenn sie den Nazis ins Gesicht gelacht und gefragt hätten: „Warum brüllen Sie derart?“
Fast 80 Jahre sind seit Ende des Zweiten Weltkrieges vergangen. Heute würden sich die Juden vehement wehren und die Rechtsextremisten auch nicht mehr herumschreien. Das ist oder wäre eben das Gefährliche an jenen, die den Geschichtsunterricht geschwänzt haben: Es sind oder wären nicht mehr die Rabauken der Dreissigerjahre des 20. Jahrhunderts, sondern smarte businessmen-like Typen, fest in der Gegenwart verankert. Materialistisch, autoritär, ordnungsliebend, pragmatisch, digitalisiert.
Und ich stelle mir vor, immer wieder stelle ich es mir vor, wie ich inmitten einer grossen Gruppe von Menschen vorwärts getrieben würde von uniformierten Männern mit Maschinenpistolen, vorwärts getrieben werde in Richtung des Bahnhofs, auf den von feixenden Menschen umrahmenden Strassen. Würde ich mich lammfromm den Befehlen unterordnen? Oder würde ich mein schändliches Maul aufreissen und gleich erschossen? Nicht „Schindlers Liste“ bewirkt diese Vorstellung, die mir oft widerfährt. Einbildung? Und wenn … .
Oskar Schindler (1908-1974): Die Wandlung von Saulus zu Paulus oder vom geldbesessenen, opportunistischen Geschäftemacher zum empathischen Judenretter oder vom Mörder zum Priester.
Kennst du den Tatsachen – Film über die Zabinskis, die in ihrem Zoo in Warschau hunderte Juden versteckten? Wenn die Nazis einmal mehr ins Haus kamen, pflegte Frau Zabinskis jeweils Klavier zu spielen. Das war das Zeichen für die Verfolgten in den Kellergewölben sich sofort zu verstecken und mucksstill zu verhalten. Dadurch wurden hunderte Juden gerettet. Auch ein sehr beeindruckender Film.