Beim Versuch, mich beim Swisscom-Shop in Münsingen über einen sehr unangenehmen Telefon-Verkäufer zu beschweren, bin ich unsanft in der heutigen Geschäftswelt gelandet. Nicht nur gibt es keine Kategorie, in der ich mich verständlich (auf Deutsch, Französisch oder Englisch) machen könnte. Ohne eine Firma (ja Firma, nicht etwa Universität, Bibliothek, Schule, etc.) gibtr es mich nicht. Ich, eine Firma. Und meine Funktion in dieser angeblichen Firma ist sehr entcheidenden. Ohne in der Geschäftsleitung zu sitzen, werde ich überhaupt nicht wahrgenommen. Und alle diese malochenden Würstchen ohne Zugehörigkeit zur Geschäftsleitung, was ist mit denen?
„Oh my God“, würde eine Frau von heute leidend sagen. Oh my God, ich bin ja ein Nichts!
Heute ist ohnehin mein „MEIN“ Tag. Schreibt eine überzeugte, aber leider anonyme Nudistin, mutig ist die Kind nicht, sie behauptet, ich sei anderen mit „nacktem Arsch“ (schön gesagt) ins Gesicht gesprungen, und da ich ohnehin nichts begriffen hätte, müsse ich die „Klappe“ (was ist das?) halten. Sie schickt „nackige Grüsse vom Aarestrand“, die Jasmine anonyma, Nudistin. Dann bin ich zum Stinkefinger von Muri-Gümligen mutiert, da ich es gewagt habe, den reglementarisch gewählten Gemeindepräsidenten von Muri-Gümligen zu verteidigen, der in einer Flyeraktion arg diffamiert wurde -von wem, bleibt ein Geheimnis, auch nicht sehr mutig, diese Verschwörer …, zudem habe ich einfach wiederholt, was der nun zum Präsidium strebende Neue selbst als „lettres de noblesse“ angibt, nämlich seine Jugend in einem Kaff bei Konolfingen, merke: Wiederholung wird geahndet. Also, noch einmal: Ich verteidige einen böswillig angeschossenen Menschen und setze mich tauendfach ins Abseits! Und ohne Firma bin ich ohnehin impotent. Ich springe mir selbst mit „nacktem Arsch“ ins Gesicht. Wäre ich jung, würde ich mich umbringen. In solch einer Welt zu leben: „lasciate ogni speranza“ (Dante): Nein, das wäre die Hölle. Warum wehren sich jene jungen Menschen, die andere Ziele, und vor allem Ideale haben, nicht? Die Mitarbeitenden von Terra Vecchia, zum Beispiel?
Ich muss zu Bett. Chemo-Therapie morgen. Was halte ich mich mit „futilités“ auf. Ja, Michael ist ehrlich. Gesteht – und ich verzeihe ihm -, dass ihn meine Krankheit überfordert. Mir ginge es ebenso. Andere gehen mir aus dem Weg, Sind geniert. Es könnte ja auch ihnen passiert sein. Peinlich, nicht? Ein Tag zum Wegschmeissen. Kalt ist mir auch. Wie immer. Selber schuld, wenn ich nichts mehr esse(n kann). Jetzt bin ich auch noch magersüchtig. Wann verhungert man? Schlagzeile: Verhungert im Schlaraffenland … .