Charles De Gaulle könnte seiner Ehefrau Yvonne treu gewesen sein. Valéry René Marie Georges Giscard d’Estaing, François Mitterand und François Hollande waren es nicht. Donald Trump ist ein Wüstling, Bill Clinton vergnügte sich mit einer Praktikantin. Lucy Page Mercer (1891-1948) war die langjährige Geliebte von Präsident Franklin D. Roosevelt, Thomas Jefferson, Verfasser der Unabhängigkeitserklärung, hielt sich eine schwarze Sklavin, Sally Hemings; John F. Kennedy unterhielt mehrere Affären, darunter auch mit Marilyn Monroe.

Und nun, im Jahr 2021, echauffiert sich die biedere Schweiz über einen untreuen Bundesrat, das heisst, typisch Schweiz,vor allem über Steuergelder, die er für seine aus dem Ruder gelaufene Affäre „missbraucht“ haben soll, so der SVP-alt Nationalrat Christoph Mörgeli (60-jährig, der wohl auch auf Freiersfüssen geht, hat er doch seine Haare kohlrabeschwarz gefärbt). Alain Berset hatte sich  in eine „berühmte Künstlerin“ (s. Weltwoche 35, 2021) verknallt, doch leider in eine Person, die ihn auszunehmen versuchte. Dazu setzte sie eine uralte  Frauenlist ein, sie log, um Geld zu bekommen. Anders als behauptet, war sie weder schwanger von Alain Berset noch nötigte er sie, abzutreiben. Also erpresste sie den Bundesrat  aus niedrigen Beweggründen. Alain Berset wehrte sich  gegen die Erpressung, zog seine engsten Mitarbeiter ins Vertrauen und betraute sie mit der Aufgabe, seine privaten Probleme zu lösen. Machtmissbrauch und Skandal  schreien seine Gegner und Neider und fordern seinen Rücktritt.

Zweifellos hat sich der Bundesat Berset  sehr ungeschckt verhalten, Er hatte es unterlassen, seine Geliebte richtig einzuschätzen. Sein sexueller Appetit war grösser als sein Verstand – typisch für Männer seines Alters. Sie lechzen nach Selbstbestätigung, selbst ein Bundesrat.