im 5. Jh. v. Chr. erlangte die attische Demokratie ihre vollständige Ausprägung. Damit war erstmals in der (tradierten) Geschichte der Menschheit die Idee der Demokratie geboren worden.
Es fanden keine Wahlen statt. Ein Losverfahren in der Bevölkerung entschied über die politische Beteiligung an der Regierung. Wie würde sich ein Losverfahren in der heutigen Politik auswirken? Die lästigen Auflagen der Parteien würden ausgeschaltet. Es würden sich amüsante Konstellationen ergeben: Teenies und Greise, Halbblöde und Extremintelligente, Spiesser und Avantgardisten, Stündeler und Nihilisten, Übermütige und Feiglinge, Gehorsame und Aufmüpfige, Psychoten und Realisten, Dicke und Dünne, Grosse und Kleine, Rothaarige und Glatzköpfige, Machos und Emanzen – sie alle müssten sich zusammenraufen und gemeinsam einem Land vorstehen, ginge das in der Schweiz? Würden wieder Parteien gegründet mit denselben Parolen wie zuvor? Würde die Autopartei wiedergeboren? Würden sich die Grünen mit den Roten oder umgekehrt vereinen und der SVP den Spitzenplatz abspenstig machen? Käme die GLP unter die Fuchtel der Mitte oder plustert sich die EVP auf und schluckt die FDP? Das brächte die Politik mächtig ins Brodeln und jede und jeder müsste sich zuerst identifizieren, analysieren und schliesslich wahrheitsgemäss positionieren. In der Wahlpropaganda stände also der Mensch im Mittelpunkt. Endlich würden die üblichen parteiinternen Stereotypen entfallen wie “ …., Offizier, Vater von 4 erwachsenen Kindern …“. Und bei Hobbies: „Sport. Fussball, Wandern, Skifahren, Biken …“.
Welch ein Kaleidoskop von regenbogenfarbigen Ballonen! Aber leider eine Utopie. Eine Schweiz ohne Parteien. Dann müsste man ja selber denken anstatt die Meinung der Partei nachzuplappern. In sich selber eine Antwort finden. Die Wahlbeteiligung würde sinken. Hirngespinste. Gedankenspiele. Spiegelfechterei. Die erste Demokratie aus dem 5. Jh. v. Chr. nachspielen? Kein Vorbild … .
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