19. April 2022 Doris Schöni 0Comment

Am Sonntag giengen wir wie an jedem Sonntag spaziren. Mama, Papa, meine Schwester Luise und Hund Spick. Ich war schlecht drauf, weil ich lange Hoosen anzihen musste. Luise und ich hatten krach, sie nahm mir die balle weg und gab sie Spick. Der machte sie kaput. Mama und Papa hatten krach fürs Gelt. Dann giengen wir in die Peiz. Papa kriegte ein Bieer und Mama einen Rooseewein, Luise und ich Koola und Spick wasser. Dann teillten wir zwei Nuskipfel. Dann regnete es und Luise und ich rutschten die Rutschbahn und Spick grabpte ein Loch im Sandkasten. Eine Frau schimpfte und sagte das sei nicht hügienich, der Hund müsste weg. Ich sagte Spick hat eine Sele wie du und ich. Sie sagte, ich sei ein frech Bub sie sage es jtz meinem Elltern. Ich sagte sie sind eine blöde Kuh und ich warff sand auf ihren Sonntagssrock, der sa aus wie ein Dallmattiner hund. Sie sagte ich ruf jetz die schmir und du komst is Chäfi zu Wasser und brod. Ich stekte ihr meine Zunge raus und sprang mit Luise und Spick im zigzag zum Tisch, wo meine Elltern sassen. Mein Papa war gepiefft und mine Mama heulte. Die bööse frau kam und heuschte schadenersatz für ihren Dallmatiner rock. Mama lachte und Papa rufte aus. Er gab der frau zwanzig stutz. Als sie mit den zwanzig stutz gieng haute er mir eine Ohrfejge und mama müntschelte sie fort, Luise grinnste und spick bellte. Dann gingen wir nach haus und kuckten Fernse. Tschutten. Mama und Luise sagten die sint primitiif und giengten in die Kücche. Papa und ich schriien Gool, gool, Gool. Es war ein eigengol und die Fänns protestetten. Dann gabs ein nachtessen aber ich musste ohne znacht ins Bet. Dann trückte ich Luises Lieblings Bäbi die Augen in Kopf und Spick schüttelte das Bäbi wie verruckt, die Ougen im Kopf des Bäbis machten ein Saulärrm und Luise haute mich.

Mutter: Das war wieder so ein schrecklicher Sonntag, wie alle Sonntage. Mein Mann war muff, weil ich bei Zalando zuviele Kleider gepostet hatte, und auch zwei Paar Schuhe. Er machte mir Vorwürfe wegen des verschwendeten Geldes. Ich weinte ein bisschen, nicht aus Reue, sondern um ihn weich zu kriegen. Bei Wein und Bier im Ausflugrestaurant wurde die Stimmung besser, aber dann gabs Probleme mit den Kindern und dem Hund. Andreas war unausstehlich, er beschimpfte eine Frau mit „du blöde Kuh“und bewarf sie mit Dreck. Angeblich hatte der Hund in einem Sandkasten gebuddelt und ihn auch noch beschmutzt. Als sich die Frau über den Hund beschwerte, rastete unser Sohn aus. Sie verlangte Geld für die Reinigung ihres Kleides. Mein Mann gab ihr zwanzig Franken und verabreichte Andreas eine Ohrfeige. Zu Hause schauten Vater und Sohn Fussball am TV und schrieen wie aus einem Hals. Männer … . . Andreas wurde ohne Nachtessen ins Bett geschickt. Aus Wut beschädigte er Luises Lieblingspuppe, sie heulte wie am Spiess und schlug auf ihren Bruder ein. Diese Sonntage, eine Katastrophe. Und diese doofen Spazergänge. Bald kommt Ostern mit vier Feiertagen, an der an drei Tagen die Geschäfte geschlossen beiben. Ohne Ladenbesuche ist das Leben langweilig und leer. Mein Mann besieht sich stundenlang Sportsendungen. Wrum-wrum Auto- und Töffrennen, Eishockey,, Hand- und Fussball, am liebsten Fussball, diese zweiundzwanzig Kicker in kurzen Hosen, die um einen einzigen Ball kämpfen. So ein nerventötender Schwachsinn. Leichtathletik und Fechten verpönt er. Weil er nicht drauskommt. Männer … mein Sohn inbegriffen.

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