(Plakat „Der Feind hört zu“. Warnung von Spionage am Arbeitsplatz, ca 1940).
Es muss ja nicht unbedingt ein Feind sein, wenn jene oder jener, die-der überall besonders ihre oder seine Ohren spitzt. Ich schäme mich beinahe zuzugeben, dass ich ebenfalls dazu gehöre. Überall, wo Menschen sich zusammenfinden, trennen sich meine Ohren. Ich kapere die verschiedenen Gespräche, mische mich hin und wieder ein. Wenn das Substantiv „Schissdräck“ fällt oder wenn einer das Mittelalter „Mituauter“ nennt. Ich kann nicht anders als zuzuhören, es ist dieselbe Manie wie bei untertitelten Filmen dem Originalton Aufmerksamkeit zu schenken und gleichzeitig emsig die Untertitel zu lesen.
Erinnern Sie sich an Ernst Cincera (1926-2004)? Ernst Cincera war Ende der 1970er Jahre der wohl umstrittenste Schweizer. Mit der Bespitzelung von Linksextremen sorgte er für den ersten Fichenskandal des Landes. Wer sich «Archivar des Bösen» nennt, der hat eine Mission. Ernst Cincera, hemdsärmeliger Familienvater aus Zürich Höngg, Besitzer eines Grafikbüros, Zünfter und Mitglied der Freisinnig-Demokratischen Partei, kämpft gegen den «Feind im Innern» – kompromisslos. Es ist Kalter Krieg, und auch in der beschaulichen Schweiz geht die Angst um, von Kommunisten unterwandert zu werden. Ab Ende der sechziger Jahre wird das gesellschaftliche Klima zusehends hysterisch. Linke und Progressive provozieren mit marxistischen Theorien und begehren auf; das Bürgertum warnt vor «Wühlern» im Untergrund … (NZZ, 30.10.2014). Cincera sandte Spitzel aus, die missliebige Bürger und Bürgerinnen an Demonstrationen, bei Kaffee und Kuchen oder auf Parkbänkchen belauschten und in holprigem Deutsch auf Karteikarten (Fichen) banales Geschwätz wiedergaben. Die Fichen waren ein Höhepunkt helvetischer Biederkeit. Aber nicht auszudenken, was der selbsternannte Staatsschützer mit den gesammelten Gesprächsprotokollen angestellt hätte.
So gibt es eben die harmlosen und die bösartigen Lauscher. Letztere beabsichtigen, Beizengeplauder aufzuschreiben, um die Plaudernden zu diffamieren. Ernst Cincera, ein Vorbild.
Plötzlich schreit an der Bar einer, der Bier aus der Flasche trinkt: „So nä huerä Schissdräck“. Ich wippe auf und schweige.
Heute zutage scheint mir das die sogenannte „Freie Welt“ zurück kehrt auf die „Böse Zeit“ des“ Mac Kartiesm“ in U.S.A.alle sind in ferdacht! Manche adorieren Faschisten wie Putin in Russland, Netanjahu in Israel, Die Mullahs in Iran wie auch andre der Planete. Was aber sicher ist das der Wohlstand ihrer oder andrer Bevölkerung sie garniecht Interessiert! Ihre persönlichen interesse sind Geld, Macht, und nicht im Gefängnis oder Hängbaum zu enden! Ihr Weg es zu erreichen ist Diktatur und Hass zu prediegen!
Die Angst der Normalen Menschen kommt ihnen zu Hilfe!
Ja wen wir auch eine Minderheit sind (so fersuchen sie uns zu überreden!) Müssen wir es furchtlos bekämpfen! Demonstrieren! Widersprechen!