14. Februar 2023 Doris Schöni 0Comment

Die Welt steht vor einem neuen Problem, dem deep fake. Deep fakes sind Fotos, Videos oder Audio-Dateien, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz absichtlich verändert werden. Man sieht oder hört Personen, die Sachen tun oder sagen, die sie tatsächlich gar nie getan oder gesagt haben.

Die Manipulation von Medieninhalten ist kein neues Phänomen und wird, vor allem in Zusammenhang mit politischer Propaganda, schon lange eingesetzt. Im Unterschied zu früher werden heute jedoch Künstliche Intelligenz und die Rechenleistung von Computern genutzt. Mittlerweile ist es einfach, selbst deep fakes zu erstellen. Durch verschiedenste Apps oder integrierte Filter in Sozialen Netzwerken kann man sein Gesicht in bekannte Filmszenen einsetzen lassen, sich selbst oder andere altern lassen oder das Geschlecht wechseln. Das alles geht mit nur wenigen Klicks. Urheberrechtlich können deep fakes allerdings problematisch sein – schliesslich darf man die Bilder anderer Leute nicht einfach ohne deren Zustimmung verwenden. Das Material besteht entweder aus Fotos, Filmsequenzen und/oder Sprachaufzeichnungen. Für eine halbwegs passable Umsetzung, beispielsweise bei einem Gesichtstausch, müssen mindestens 300 Bilder pro Motiv vorhanden sein. Je mehr, desto akkurater das Ergebnis.

In etwa 10 Jahren wird es nicht mehr möglich sein, zwischen der Realität/Wahrheit und einer Fälschung zu unterscheiden. Die deep fakes werden grossen Schaden anrichten, da sie nicht nur von Politikern zur Beeinflussung von Menschenmassen eingesetzt werden. Die Internet- und Medienwelt hat sich rasant verändert. Aufgrund der immer umfassenderen Digitalisierung ist sie erheblich schneller und umfangreicher geworden, Redaktoren und Nutzer müssen nicht nur deutlich mehr Informationen und Meldungen sichten, prüfen und hinterfragen, sondern werden dabei auch vor enorme Herausforderungen gestellt. Denn aufgrund der immer leistungsfähigeren Prozessoren und Grafikkarten und den damit verbundenen technologischen Entwicklungen wie Deep Learning sind Fälschungen und Manipulationen heutzutage teils nur noch sehr schwer als solche erkennbar. Eine neue Dimension stellen dabei die sogenannten deep fakes dar.

In einem deep fake schimpft Barack Obama Donald Trump absolut realitätsgetreu und glaubwürdig als Vollidioten. Stimmmanipulationen sind ebenfalls möglich, die Resultate heissen deep fake Audio, der Prozess Real Time Voice Cloning. Ein drittes Manipulationsgebiet sind die body-puppetry-Imitationen, bei denen Körperbewegungen analysiert, imitiert und transferiert werden. Eine nicht gerade begabte Hobby-Tänzerin wird so beispielsweise zur Profitänzerin. Vereinfacht gesagt sind deep fakes also die Photoshop-Manipulationen der heutigen Zeit auf audio-visueller Basis. Dafür nötig ist der Prozess des Deep Learnings, einer Methode des maschinellen Lernens, mit dem Unterschied, dass hier künstliche neuronale Netze zum Einsatz kommen, die Daten analysieren, damit trainieren und selbstständig das gewünschte Resultat produziert.

Deep fakes können aber auch positive Auswirkungen haben. Wer unter einer posttraumatischen Störung leidet, kann mit deep fakes, welche die negativen Erlebnisse umkehrt, davon geheilt werden. Die Philisophie hingegen muss den Begriff der Wahrheit neu definieren. Die Tatsache, dass Wahrheit nicht mehr von Unwahrheit unterschieden werden kann, bewirkt grosse Unsicherheit und spaltet die Menschen in verschiedene Lager. Auch -ohn3e deep fakes ist die Wahrheit immer individuell. Der Mensch biegt sie so zurecht, wie er sie haben möchte, sie also seiner Mentalität und Weltanschauung entspricht. Politiker wie zum Beispiel Donald Trump verwendete und verwendet deep fakes, um seine Anhänger zu manipulieren. Es ist fraglich, ob die Welt von morgen einen Morgen erleben wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert