Cherchez la femme ist eine ins Deutsche übernommene französische Redewendung und heisst so viel wie: Mach die Frau ausfindig! in der Bedeutung: Da steckt eine Frau dahinter! Als Französisch im 19. Jahrhundert noch Bildungssprache war, drang dieser Ausdruck in die gehobene deutsche Konversation. (Wikipedia)
Waren die Frauen schon immer so oder werden sie es immer mehr? „So“? Selbst als altgediente Feministin, die sich von den sechziger Jahren an aktiv für die „Befreiung der Frauen“ eingesetzt hat, eine Befreiung übrigens, die für die heutigen Frauen eine Selbstverständlichkeit ist und die keine Ahnung von den Kämpfen jener Jahre haben, verdrängten engagierte Frauen immer die Erkenntnis, dass viele Männer unter die Fuchtel ihrer Frauen gerieten. Die Fuchtel ist ein Degen mit breiter Klinge, im übertragenen Sinn steht jemand unter der Fuchtel von jemandem, das heisst, unter strenger, tyrannischer Herrschaft eines anderen.
Es gibt Männer, die arglos und unbekümmert um ihre Gesundheit lebten, und plötzlich trinken sie nur noch wenig Wein, meiden Fleisch, ernähren sich vegan und schwören, gesünder als je zu sein, doch ihre Lebendigkeit und ihr Übermut sind weggechmolzen und sie fühlen sich immer müde. Sie stellen sich ganz auf die Frau ein, wollen wie sie die Welt vor „Food Waisting“ bewahren, fahren E-Bikes und pflanzen anstatt Cannabis Aloe vera. Zur Information: Aloe vera wird schon lange volksmedizinisch genutzt, äusserlich bei Verbrennungen und innerlich bei Verstopfung sowie zur Bekämpfung von Würmern im Darm. Auch haben Mütter die Finger ihrer Kleinen mit dem gallebitteren Extrakt eingepinselt, um ihnen das Daumenlutschen zu verleiden. In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden Aloe-Gele erstmals klinisch eingesetzt, um Verbrennungen durch rabiate Strahlenbehandlungen zu lindern. Heute erlebt die Aloe als Naturheilmittel eine Renaissance. Neben Verbrennungen und Verstopfungen sollte sie zunächst bei Magen-Darm-Geschwüren und Diabetes nützlich sein. Doch inzwischen lässt die Werbung kaum noch eine Krankheit aus. Im Süden der USA hat sich eine ganze Industrie formiert, die Aloe mit modernsten Methoden anbaut und global vermarktet. Stiftung Warentest urteilt allerdings – im Einklang mit der Fachwelt –, dass die behaupteten Wirkungen meistenteils nicht durch klinische Studien belegt seien.
Die fuchtelnden Frauen ziehen ihre Männer in den Dunstkreis von Freundinnen der esoterischen Gattung. Sie sind lieb und pickelhart. Auf sie trifft die französische Wendung „une main de fer dans un gant de velours“ zu. Viele Männer werden zu Wachs in ihren Händen, die Frauen befehlen nicht, sie bitten. Das Zweierleben verläuft nach ihren Vorstellungen. Mann merkt nicht, wie ihm geschieht. Er kaut Tofu und findet ihn gut. Er schlabbert faden Quark, salzlos und leicht süsslich. Er kauft mit ihr im Bioladen ein und ärgert sich nicht über müden Kopfsalat und wurmstichige Äpfel.
Es gibt befreite Frauen, die anstatt Freiheit im wahrsten Sinn zu erleben, sich die Freiheit herausnehmen, ihre Männer zu unterjochen. Das ist aber nicht, wie man vermuten könnte, eine Rache gegen die jahrhundertlange männliche Unterdrückung, denn diese Generationen haben unbedarft die Früchte der Frauenbefreiung geerntet, ohne sie gesät zu haben. Herrische Frauen: diese Charakteristik ist eine Fehlbildung, denn herrisch und Frauen stehen – jedenfalls sprachlich – im Kontrast zueinander. Dominante Frauen … erinnern Sie sich an Xanthippe, die Ehefrau von Sokrates (470-399 v. Chr.), der Inbegriff einer zänkischen Frau oder Ehefrau? Mit oder ohne Frauenbefreiung: solche Frauen gab es schon immer und wird es immer geben. Oft, oft zu oft, steckt eine Frau dahinter … .