Ich habe es satt, derart satt. Die üblichen Laptop-Probleme, was vorhanden sein sollte, ist einfach weg. Weg. Und dann ist mein Blasenersatz wieder ausgelaufen. Alles ist nass. Und es ist nicht mein Fehler. Der Ersatz war nicht überfüllt. Wieder eine undichte Stelle. Jetzt kann ich einmal mehr den Spitex-Notfall rufen, eine verschlafene, mürrische Hilfe mitten in der Nacht kommen lassen. Ich mag nicht mehr. Alle diese Komplikationen. Die sich nie mehr verbessern lassen. Bis zu meinem Lebensende muss ich mich damit herumschlagen. Und sollte weise und zufrieden sein. Jeans, T-Shirt, Bluse, Pullover und Weste triefen. Ich habe es satt, derart…
Dieses Mail meines Cousins, der ein hoffnungsvolles Leben in Israel mit Arbeit, Militär und Familie führte, und nun mit fast 80 Jahren an der heutigen Welt verzweifelt, kopiere ich unkorrigiert – und leide, obwohl wir in völlig verschiedener Umgebung und Mentalität alt geworden sind, unter denselben Symptomen, das heisst, der allgemeinen Verrohung des Lebens. Unsere Generation ist ein Auslaufmodell, wir sind für die heutige Welt hoffnungslose Romantiker und Träumer. “ ich lese deine Zeilen und denke mir oft was ein Glück haben du und ich das wir schon „Alt“ sind… Wir ferstehen ja nicht die „Neue Welt“ oder heißt es…
Im Immobilienleitbild der Gemeinde Muri werden möglichst schnell Problembereiche erkannt und durch ein regelmässiges Reporting die operative und strategische Steuerung der Hochbauinvestitionen unterstützt. Das Leitbild differenziert jedoch nicht zwischen gemeindeeigenen oder privaten Objekten. Es gibt also kein Leitbild für Tankstellenshops, die von einer Benzinfirma betrieben werden. Diese sind daher frei, zu schalten und zu walten nach eigenen Kriterien, also nach einer äusserst kommerziellen Methode. So wird der Shell-Tankstellen-Shop an der Thunstrasse umgebaut. Der Shop enthielt viele Produkte des täglichen Lebens. Sie deckten die Bedürfnisse eines improvisierten, unerwarteten Besuchs redlich ab. Allerdings befriedigte der Besuch lediglich die nötigen Einkäufe, bot aber…
Es lebe die Kleinmütigkeit. Die Schweizer Bevölkerung gab der konservativen SVP die Macht, über sie zu bestimmen. Ihre Wahl war beherrscht von einer diffusen Verunsicherung, ja, einer Angst vor neuen, unüberblickbaren Situationen. Fakes, komplizierte Internet-Phänomene, digitale Erfindungen, technisches Wissen, Mut, mit dem Internet zu spielen, neue Anwendungen zu installieren, blockieren die Benützer. Diese haben die Erfahrung gemacht, dass sich eine Änderung nicht einfach rückgängig machen lässt. Die Welt ist völlig technisiert und für den „gewöhnlichen“ Benützer intransparent geworden. Also vermeidet er Situationen, die er unter Umständen nicht mehr beherrscht. Er meistert sie nicht und zerstört bei Wutanfällen diverses Marterial. Das…
Vor allem aber: An was erinnert sich der Mensch am ehesten? Was bleibt ganz nahe am Bewusstsein? Welche Erinnerung ist immer zum Abruf bereit? Sie muss Glücksgefühle hervorrufen, muss angenehm und erfüllend sein. Meine Schwester empfindet Glücksgefühle, wenn in einer TV-Sendung der Verantwortliche einer auf viertausend Meter über Meer liegenden Berghütte vorgestellt wird, der Sohn ihres langjährigen Skilehrers aus Zermatt. Für sie ist das eine Familiengeschichte. Der Sohn ihres Skilehrers, den sie vielleicht damals als Kind wahr genommen hat. Als Sohn ihres Skilehrers ist er gleichsam ihr Sohn. Obwohl sie ausser Skifahren mit dem Skilehrer nichts gemein hatte, löst -…
Abends im Restaurant: Vier ausgewachsene Männer starren gebannt auf ihre Handies. Hin und wieder schieben sie ihrem Nachbarn das Telefon zu, damit dieser den Text (?) ebenfalls lesen kann. Frage: Wie war es vor einigen Jahren, bevor jedermann anstatt zu konversieren das Handy zückte? Ja, dank oder eben wegen des Handys sind die Gespräche zwischen Menschen verstummt. Der , heutige Mensch, jung und alt, männlich und weiblich, Grossmütter und Enkel, werden vom Handy völlig absorbiert. Ohne den Blick von ihrem Spielzeug zu lösen, überqueren sie verkehrsreiche Strassen, radelnd lesen sie ihre hochaktuellen Nachrichten, Lastwagen, Autos, Busse und Trams sind wohlberaten,…
Nach der ReHa übergab mir diese eine Plastik-Tasche prall gefüllt mit Medikamenten. Dazu lieferte die behandelnde Ärztin eine Beschreibung mit der Angabe, warum und wie diese Medikamente eingenommen werden müssen. Mit meinem Hausarzt ging ich diese Liste durch und er bestimmte, welche Medikamente ich noch brauchen würde. Von der Liste blieben davon kaum übrig. So steht die Medikamenten-Tasche in der Küche, sozusagen zur Dekoration. Prall gefüllt und sinnentleert. Eines Tages werde ich sie wohl zum Arzt oder in eine Apotheke tragen müssen, damit die Medikamente wieder gebraucht werden können. Warum sie mir aber mitgegeben wurden, ist mir schleierhaft. Man spricht…
Was haben wir gekämpft! Für die Frauenrechte. Für individuelle Freiheit. Gegen die männliche Vorherrschaft. Gegen die Anmacherei der Männer. Gegen männliche Anzüglichkeiten und Begrapschereien am Arbeitsplatz. Für Lohngleichheit, das heisst, gegen die Lohnungerechtigkeit. Für gleichen Lohn für alle. Und nun? Die jungen Leute sind nicht nur völlig apolitisch, sie sehnen sich auch nach einer starker Führung. Sie wollen wieder ge“führt“ werden. Anstatt froh zu sein, selbst Entscheidungen zu treffen, sich ohne wenn und aber beruflich einzusetzen, wollen sie wieder zu Befehlsempfängern schrumpfen. Sie fürchten sich vor Verantwortung. Streben vor allem eine Work-Life-Balance an. Ihr körperliches Wohlbefiden steht über allem. Wichtig…
Da wurde ich doch während acht Wochen krankheitshalber des Rauchens entwöhnt. Damit ich allenfalls keine Störungen aufwies, bekam ich alle 24 Stunden ein „Nicorette-Depotpflaster“ aufgeklebt. Dieses ging zu Ende, so bat ich in der Apotheke um ein neues Paket. Ma gab es mir, aber als der Betrag von 99 Franken erschien, fragte ich „wirklich 99 Franken?“ Wirklich. 14 Pflaster für 99 Franken, das ergäbe etliche Päckchen Zigaretten. Meine Wut wuchs und ich schwor mir, keine Pflaster mehr aufzukleben. Danach suchte ich die Nicorette-Firma (ob ich wohl die richtige Firma erwischt habe?) und schrieb ein bitterböses E-Mail. Diese Firma, die sich…
… muntert mich mein Cousin David aus Haifa auf. Das sind die richtigen Worte. Er ist kaum jünger als ich, aber mit grossem Humor gesegnet. So ist es ihm s’egal, „wie lange und welches Alter ich erreiche, aber Mental nicht beschädigt bin, die Schmerzen hoffe ich mit hilffe von Morfium zu beruhigen, und so lange ich keinem zu last Falle mache ich alles mit. Was nach meinem Tod geschehen wird ist mir auch ganz egal das Schild am Friedhof ist bereitet und 300$ bei Seite gelegt alle meiner Freunde für die Gedächtnis Feier in einer Kneipe mich mit Alkohol in…