…sprach der Obdachlose. Was er wohl damit meinte? Bahnhof: Ein- und Wegfahrten, Ankunft und Abschied. Freude und Leid. Alltag und Sonntag. Rauschen und Rattern. Fremd und vertraut. Menschenmenge und grenzenlose Einsamkeit. Edward Hopper. Männerhüte, heute Caps. Elegant und proletarisch. Caps und Kappen bis zu den Augenbrauen, die Männer-Burka ungeahndet, ungeahndet auch in geschlossenen Räumen, denn sie wissen nicht mehr, was sich ziemt. Knigge? „Was isch daas?“ Gibt es ein Knigge-App? Jacques Brel, Chanson Orly: „Et nom de dieu! C’est triste Orly le dimanche“. Flugplatz und Bahnhof. Als die ersten Eisenbahnen in der Schweiz von der Mitte des 19. Jahrhunderts an…
Das Substantiv „Nachhaltigkeit“ hätte schon lange zum Wort des Jahres erhoben werden müssen, da es sehr häufig angewandt wird, ja, es hat sich zum Lieblingswort der Schweizer gemausert. In einem Radiobericht vom 3. Juni 2021 war die Rede von der finanziell prekären Lage bei der Durchführung von Schullagern. Oft sponsern die Gemeinden diese Lager, allerdings unter der Auflage, dass sich die Schüler im Lager mit der wichtigen Frage der Nachhaltigkeit befassen müssen. Nachhaltigkeit scheint den Schweizer Politikern wichtiger zu sein als die Lesefähigkeit der Schulabgänger, die nur 80 Prozent beträgt. Was ist mit den verbleibenden 20 Prozent? Es ist nachgerade…
Das Wort App ist die Kurzform des englischen Wortes „Application Software“ und bezeichnet somit im weitesten Sinne kleinere Anwendungsprogamme auf Computern, Smartphone und Tablets, die für die verschiedensten Zwecke eingesetzt werden, z.B. Arbeit, Unterhaltung, Spiel, Freizeit oder Hobby. Apps stellen also zahlreiche Kontakte zu Marken, Unternehmen oder Produkten her und bieten dem Nutzer garantierte Mehrwerte. Der Kunde will sich zu jeder Tageszeit und an jedem Ort der Welt richtig beraten fühlen, und das ist mit einer eigenen Business-App möglich. Im Apple App Store waren im zweiten Quartal rund 1,96 Millionen Apps verfügbar. Die meisten Apps mit rund 2,46 Millionen hatte…
Fährt man an einem Freitagabend gegen 22 Uhr durch die Stadt, erschrickt man. Gassen, Plätze, der Raum um die Reitschule, selbst das Bahnhof-Kurzparking sind gerappelt voll von meist jungen Menschen. Alle sind in Bewegung, die Masse wogt. Aus den Autos wallen Bässe, junge Frauen in kurzen Röcken steigen aus, junge Männer mit rasierten Schläfen und Kapuzenpullis, sogenannten Hoodies, steigen ein und das Auto quietscht davon. Freitagabend in der Stadt. Die Stimmen dröhnen, eine Geräuschkulisse senkt sich wie Feinstaub auf die Gassen, Plätze, den Raum um die Reitschule, auf die Menschen, die sich da versammeln und durcheinanderlaufen wie Ameisen. Und explosionsartig…
Schrieb doch Anonymus: Heute ist schon morgen. Die Zeit ist eine kapriziöse Begleiterin. Sie ist dehnbar. Verformbar. Unfassbar. Beeinflussbar. Bestechbar. Unberechenbar. Sie lügt. Betrügt. Verfügt. Genügt nie. Die Zeit ist zeitlos. Was heisst: Eine lange Viertelstunde? 16 oder 21 Minuten? Kurz vor sieben Uhr? 10 oder 5 vor Sieben? 5 bange Minuten? Sind bange Minuten länger als gewöhnliche Minuten? In Sekundenschnelle? Schneller als eine Sekunde? Nur noch ein Minütchen? Der Diminutiv wirkt verkleinernd und nach Wikipedia dient er der Verniedlichung, z. B. als Koseform und zur Bildung von Kosenamen oder auch der pejortativen Abwertung. Wie drückt sich das in Zahlen…
Restaurants in der Stadt Bern und in der Agglomeration sowie Landgast- und Ausflugshäuser bieten meist gute Gerichte für Mittag und Abend an.Was aber die Zwischenzeiten betrifft, so sind fast alle Lokale schäbig und fantasielos. Zur Auswahl stehen Zweifel-Chips, Zweifel-Erdnüsse, Zweifel-Haselnüsse, eingefilmte Nussgipfel oder dann einige Vorschläge aus der kleinen Karte, also Nuggets, Pommes Frites, Cervelatsalat mit oder ohne Käse, Hamburgers, „Zvieriplättli“, Sandwiches (genannt „Eingeklemmte“), wobei letztere als Nachtessen genügen könnten. Vor allem aber stehen süsse Speisen zur Verfügung: Kuchen und Coupen, überreich mit Schlagrahm versehen. Gekochte Eier gibt es im Kanton Bern lediglich zwei Wochen vor Ostern. Danach verschwinden sie….
In einem der augenblicklich oft ausgestrahlten Dokumentationen über den Zweiten Wetkrieg und Adolf Hitler wurde eine Taktik entlarvt, die unweigerlich zur Diskriminierung und anschliessenden Ermorderung der Juden führte. Die Juden wurden für die Weltwirtschaftskrise von 1929 verantwortich gemacht. Der Film „Der ewige Jude“ aus dem Jahr 1940 verunglimpfte die Juden, wie sie auch in nationalsozialistischen Zeitungen und Büchern verunglimpft wurden. In der Rassenhygiene galten die Juden als Untermenschen und mussten ausgemerzt werden. Verglichen mit Ratten, Ungeziefer, Geschmeiss aberkannten die Nazis das Lebensrecht der Juden, was sie zum Genozid. legitimierte. In der deutschen Bevölkerung gab es viele Antisemiten, andere jedoch schätzten…
Langsam hat man nicht nur die Berichte über die Pandemie, sondern vor allem das Gejammer über die Seuche satt. Diese armen jungen Leute, die professionelle Hilfe brauchen, weil sie auf Parties und musikalische Events verzichten müssen. Die Eltern von heute haben ihren Nachwuchs derart verwöhnt, dass sie hedonistische und vergnügungssüchtige junge Menschen herangezüchtet haben, die in aussergewöhnlichen Situationen – also dort wo Mama-Papa ihnen nicht helfen können – verloren sind. Ist nicht die mangelnde Bildung verantwortlich für das pandemiebedingte Desaster der jungen Leute? Man hätte so viel lesen und die Bücher kommentieren können. Warum sich nicht üben im Liebesbriefeschreiben? Es…
Adele: Bist du in einem Verein? Adonis: Ja, in mehreren. Adele: Das finde ich schön. Was gefällt dir an den Vereinen? Adonis: Die Zusammengehörigkeit. Das Teamwork. Die Regeln. Freund- und Kameradschaft. Ein Ziel – ein Team. Adele: Das hast du schön gesagt: Ein Ziel – ein Team. Lernst du in Vereinen auch Leute kennen, die dir nicht sympathisch sind? Adonis: Na ja, das kommt eben vor. Das Vereinsziel grenzt natürlich den Personenkreis ein. Aber manchmal, ja manchmal wundere ich mich schon über gewisse Personen. Adele: Warum? Adonis: Weisst du, es gibt Mitglieder, die sind von Natur aus besserwisserisch und stur….
Rassismus – ein unerschöpfliches Thema. Dass Rassismus nicht mit der Hautfarbe in Verbindung steht, beweist Prof.em. für alte Geschichte Egon Flaig mit einem fundierten Artikel in der NZZ vom 27. März 2021. Ob des Menschen Hautfarbe weiss (rosa), beige, braun, schwarz, gelblich oder rot ist bestimmt das Klima. Einmal mehr zählen bei der Färbung nicht hunderte, sondern Millionen von Jahren. In der griechischen Antike findet sich die Lehre, wonach zwischen bestimmten menschlichen Ethien in wesentlichen Hinsichten intellektuell und moralisch eine tiefe Ungleichheit von Natur besteht, schreibt Egon Flaig. Und: Die Lehre vom Sklaven von Natur blieb in der Antike marginalisiert;…