Ein Pulk von Impfgegnern, Verschwörungstheorianhängern und allgemeinen Frustrierten haben sich das Ziel gesetzt, den Bundesrat in copore aus seinen Ämtern zu jagen. Und das just in den Augenblicken, an denen demnächst alle ach so schrecklichen „Unfreiheiten“ aufgelöst werden sollen. Es ist anzunehmen, dass die Treichler angesichts ihrer schweren Kuhglocken eher langsam unterwegs sind, und so langsam bewegt sich auch ihr Geist. Obwohl das Ende der Restriktionen eingeläutet ist (nicht von den Treichlern), versuchte der Saubannerzug von 2022 (Der Saubannerzug, auch Kolbenbannerzug oder Zug des torechten Lebens, war das militärische Unternehmen einer Freischar, die sich 1477 während der Fastnachtszeit aus der Zentralschweiz in Richtung Westschweiz und Genf in Bewegung setzte) (Wikipedia) Autobahnen zu blockieren und vor dem Bundeshaus in Stellung zu gehen.
Das gelang ihnen nicht. Aber sie werden wiederkommen, auch wenn Covid-19 aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden ist. Da die Schweizer – mit einigen Ausnahmen – ein Volk von Nachäffern ist, beabsichtigten die Möchte-gern-Putschisten, die das Kapitol stürmenden Kohorten zu imitieren. Die Kantonspolizei hielt sie jedoch von ihrem Vorhaben ab. Eigentlich hätte man sie kommen lassen müssen. Um sie von einigen klugen und humorvollen Köpfen in der Diskussion ins Leere laufen zu lassen. Eine Streitkultur, vor allem ein Streithumor – in der Schweiz Mangelwaren. Wenn man streitet, ist man bierernst. Streits will man gewinnen, deshalb kann man nicht darüber lachen.
Und vor dem innern Auge stellt man sich den Bundesrat vor, wie er im Gänsemarsch, nach Grösse (körperlicher) aufgestellt, aus dem erhellten Bundeshaus in den dunklen Strassen verschwindet, und zwar mit hängenden Köpfen. Sieben der langsamsten Treichler teilen die Bundesämter unter sich auf, nur für kurze Zeit, da sie von einer neuen Covid-Variante dahingerafft werden.